Soziale Innovationen: Ein Heilmittel bei Wachstum und Schrumpfung im Berggebiet
Innovationen sind für die Regionalentwicklung wichtig. Doch meistens steckt hinter dem Innovationsbegriff ein traditionelles Verständnis und es wird von technologischen Neuerungen oder Produkten gesprochen. Dabei sind diese für die vielfältigen Herausforderungen der ländlichen Räume und Berggebiete vielleicht weniger geeignet als sogenannte soziale Innovationen. Soziale Innovationen sind neue Lösungsansätze für gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen, die neue Formen der Zusammenarbeit beinhalten (z.B. Mitarbeitenden-Sharing im Tourismus, Gesundheitszentren für allgemeine Medizin, öffentlich-private Kooperationen für die Sanierung von Zweitwohnungen).
Diese sozialen Innovationen können in den Berggebieten neue Entwicklungen anstossen oder Probleme lösen. Die Probleme in den Schweizer Berggebieten sind zwar vielfältig, doch oft sind sie Resultat von Wachstums- oder Schrumpfungsprozessen. Daraus entstehen Entwicklungsprobleme, die nur teilweise mit den traditionellen regionalpolitischen Instrumenten angegangen werden können.
Die nationale und internationale Forschung sieht das Potenzial der sozialen Innovationen durchaus. Auch vor Ort in den Berggebieten entstehen immer mehr Lösungen, die den Charakter einer sozialen Innovation haben. In den Förderprogrammen der Kantone und des Bundes finden soziale Innovationen jedoch bis anhin wenig Beachtung. Damit komplexe Fragen wie Schrumpfung, Wachstumsgrenzen, Grundversorgung, etc. beantwortet werden können, sind soziale Innovationen wichtig und können in manchen Fällen sogar der Schlüssel zu einer nachhaltigen Entwicklung der Berggebiete sein.
Am Workshop geht es darum, Lösungsansätze zu diskutieren, wie soziale Innovationen noch besser für eine nachhaltige Entwicklung der Schweizer Berggebiete genutzt werden können. Zentrale Fragestellungen des Workshops sind:
- Was sind die Chancen und Potenziale von sozialen Innovationen im Hinblick auf die vielfältigen Herausforderungen im Berggebiet?
- Auf welche Schwierigkeiten stossen Akteur_Innen bei der Umsetzung von sozialen Innovationen?
- Sind soziale Innovationen ein Heilmittel bei Wachstum und Schrumpfung im Berggebiet? Oder anders gefragt, inwiefern können soziale Innovationen alternative Entwicklungspfade in den Berggebieten ebnen?
- In welcher Art und Weise können Gemeinden, Kantone und der Bund soziale Innovationen im Schweizer Berggebiet fördern?
Datum: 29. November 2019
Zeit: 13.30 – 16.30 Uhr, mit anschliessendem Apéro
Ort: Bern, Universität Bern, Hochschulstrasse 4, Raum 215, 2. OG West
Referentinnen/en
- Anna Amacher Hoppler, Hochschule Luzern – Wirtschaft
- David Kramer, SECO
- Andreas Lötscher, Generationenwohnen Hasliberg
- Heike Mayer, Universität Bern
- Urs Pfenninger, Tourismus Adelboden-Lenk-Kandersteg AG
- Pascal Tschumi, WSL
- Maya Zumstein-Shaha, Berner Fachhochschule
Moderation
- Daniel Baumgartner, ROREP
Dokumentation
- Detailprogramm (PDF, deutsch)
- Bericht zum ROREP-Workshop 2-2019 vom 29. November 2019; Autorinnen/en: Heike Mayer, Anna Amacher-Hoppler, Irmi Seidl, Monika Bandi-Tanner, Andrea Winiger, Pascal Tschumi, Samuel Wirth, Daniel Baumgartner, Beatrice Durrer-Eggerschwiler, Carolin Geyer (PDF, deutsch)
- Input Pascal Tschumi und Heike Mayer [Universität Bern] (PDF, deutsch)
- Input Anna Amacher Hoppler [Hochschule Luzern – Wirtschaft] (PDF, deutsch)
- Input Urs Pfenninger [Tourismus Adelboden-Lenk-Kandersteg AG] (PDF, deutsch)
- Input Andreas Loetscher [Generationenwohnen Hasliberg] (PDF, deutsch)
- Input Maya Zumstein-Shaha [Berner Fachhochschule] (PDF, deutsch)